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Einzigartiges Bürgerengagement: Ein See für Uelzen
Im Buch "Uelzen - Meine Stadt" wird unter dem Titel "Ein See für Uelzen" ausführlich über die Idee zum Projekt, die Vision sowie die Notwendigkeit eines besonderen Impulses für die Hansestadt berichtet. Der Ilmenausee mit Auenlandschaften ist als Ilmenaupark ein wichtiger Baustein im Stadtmarketing-Prozess der Heide-Stadt.
Ein See für Uelzen
Einzigartiges Bürgerengagement für eine zukunftsfähige Stadt
Kinder tollen im Schatten der Bäume über den Platz, Jugendliche hocken entspannt am Ufer, Erwachsene genießen ihren Kaffee und den Ausblick auf die Wasserfontäne, die schon von Weitem den Weg zu den Auen der Ilmenau weist: Ein See inmitten der Stadt, im Herzen Uelzens, direkt am Herzogenplatz, der Generationen verbindet und rund ums Jahr Anziehungskraft entfaltet. Noch ist dieses Bild vom Ilmenausee eine Vision. Doch ihre Verwirklichung ist zum Greifen nah. Denn Studien belegen bereits: Der See ist unter verschiedenen Gesichtspunkten (u.a. Verkehr, Umweltschutz) realisierbar.
See ein wichtiges Puzzleteil im Stadtmarketing-Prozess
Dabei ist die Idee zum See und der Aufwertung des Herzogenplatzes nur ein Teil im großen Puzzle des Stadtentwicklungs- und Stadtmarketingprozesses für Uelzen, dem sich der Verein Ilmenaustadt e.V. verschrieben hat. Die Mitglieder möchten dazu beitragen, Uelzen zu einem Zentrum u.a. für Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur zwischen den Metropolen Hamburg, Hannover und Braunschweig-Wolfsburg zu fördern und die soziale und wirtschaftliche Erneuerung der Stadt voranzutreiben. „Von Bürgern für Bürger“ lautet das Credo, hinter dem sich nicht nur Hunderte Uelzener vereinen, sondern in das auch mehr als 60 Unternehmen vom Handwerksbetrieb bis zum Versicherungskonzern einstimmen. Sie alle eint ein Ziel: die Lebensqualität in Uelzen langfristig hoch zu halten und die Stadt als attraktiven Standort zu etablieren. Im Sinne der Menschen, die hier leben und arbeiten und Unternehmen, deren Existenz zunehmend von ausreichend qualifizierten und motivierten Mitarbeitern abhängt.
Uelzen muss sich rüsten. Droht doch insbesondere kleineren Kommunen in Zeiten demografischen Wandels der Verlust von Attraktivität, Kaufkraft und damit Zukunftsfähigkeit.
Historische Ladenleerstände, Fach- und Pflegekräftemangel
Zwar begeistert Uelzen derzeit noch (!) mit einem Kino, Theater, mit einem Schwimmbad und einem breiten Einzelhandel- und Dienstleistungsangebot. Zeitgleich kämpft Uelzen jedochbereits heute mit historischen Ladenleerständen und einem grassierenden Fach- und Pflegekräftemangel. Zudem zieht gut ausgebildete Menschen in die urbanen Zentren bzw. lehnen sie es ab, hier Fuß zu fassen. Und das Herzstück Uelzens, das Schaufenster, welches (Neu-) Bürger und Touristen zum Betreten der Stadt einlädt, der Herzogenplatz, fristet mit einer schmucklosen Rasenfläche samt abweisend wirkender Steinpflasterung ein tristes Schattendasein.„Wir wollen ihn wieder ins Licht rücken – als Leuchtturm mit Charakter und Strahlkraft über die Grenzen der Stadt hinaus“, sagt Henning Tiedge, Vorsitzender des Ilmenaustadt e.V. „Zudem fehlt ein attraktives verbindendes Element, das Touristen und damit Kaufkraft vom Hundertwasser-Bahnhof in die Innenstadt zieht und den Platz auch am Wochenende belebt.“ Für den Verein stehtdie Stadt längst mit dem Rücken zur Wand, ist es bereits „fünf vor zwölf“. Umso wichtiger sei es, jetzt zu handeln, um Uelzen nicht nur für Einheimische und Gäste, sondern auch für Neubürger als lebens- und liebenswerte Stadt zu positionieren, sagt Tiedge.
Unternehmer sehen dringenden Handlungsbedarf in Uelzen
Eine Notwendigkeit, die im Übrigen auch Politik, Verwaltung und viele Arbeitgeber sehen. Schließlich repräsentieren und sichern letztere Tausende Arbeitsplätze in der Stadt. Nicht umsonst unterstützen sie den Zukunftsprozess des Ilmenaustadt e.V. – etwa Sparkasse, Volksbank, ELMESS-Thermosystemtechnik, Mölders Baucentrum, Uelzener Versicherung, Helios Klinik, DRK sowie C. Hasse & Sohn.
Dabei ist Uelzen mit seinen Herausforderungen nicht allein. Immer mehr Städte und Regionen sehen sich mit dem Standortwettbewerb konfrontiert und beginnen, sich als eigenständige Marke zu begreifen, die ihre Vorzüge und Stärken, sogenannte Alleinstellungsmerkmale, nach außen tragen muss, um konkurrenzfähig zu bleiben. Im Kern geht es immer um die Frage, was kann eine Stadt A besser als eine Stadt B. Wo will man arbeiten? Wo lässt es sich gut Leben? Im wachsenden Wettstreit um Kunden, Einwohner und Fachkräfte rüsten viele Städte massiv auf. Unternehmen wählen zunehmend ihren Standort danach aus, wo sie genügend geeignete Mitarbeiter vorfinden.
Ilmenausee und Ilmenau-Auen können als Ilmenaupark Aushängeschild Uelzens werden
„Mit Werbebotschaften für Uelzen wie ´vielfältig und modern` kommen wir nicht weiter “, sagt Henning Tiedge. Es gehe vielmehr ganz konkret um einzigartige Merkmale, die in Summe eine Marke auszeichnen. „Die Ernennung zur Hansestadt ist ein wichtiges Aushängeschild für Uelzen, aber diesen Titel tragen andere Städte auch. Die Ilmenau aber als größter Heidefluss mit ihren Naturauen, die sich durch unsere Stadt ziehen, erweitert um einen See mit unmittelbarem Naturbezug am zentralen Herzogenplatz – das verleiht Uelzen einzigartigen Charakter, der den Wunsch vieler Menschen nach Entschleunigung perfekt verwirklicht “
Darum gelte es, den Herzogenplatz als Aushängeschild weiterzuentwickeln, mit dem See aufzuwerten und damit als ein Markenkern für Uelzen zu etablieren, sagt Tiedge. Nicht als Selbstzweck oder Luftschloss, sondern ganz konkret, um Uelzens Image zu stärken und so langfristig attraktiv für Gäste, Bürger und alle Generationen zu bleiben. Zusätzliche Aufwertung könnte der Bereich nach Ansicht des Vereins etwa auch durch ein dem Hansestil nachempfundenes neues Gebäude erhalten, das etwa eine Kunst- und Kulturbrauerei beheimate oder als neuer, vielversprechender Standort für das Uelzener Museum fungieren könnte.
Eine tragfähige Finanzierung dank umfangreicher Förderung durch Land und Bund
Bedenken, die Investitionen für den Ilmenausee könnten an anderen Stellen in der Stadt zu Etatkürzungen führen, hält Henning Tiedge für unbegründet: „Auch wir wollen eine tragfähige Finanzierung. Für Projekte dieser Art stehen jedoch Fördergelder des Landes zur Verfügung, mit denen ein Großteil der Kosten bereits abgedeckt werden könnte. Wenn diese Gelder von uns nicht abgerufen werden, fließen sie in ähnliche Projekte anderer Städte, die die Zeichen der Zeit bereits für sich erkannt haben. Es wäre fatal, wenn wir jetzt diese einzigartige Chance nicht ergreifen.“