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Stadtbaurat und Gutachter bestätigen: Ilmenausee ist realisierbar
Bis zu 5 Mio. Euro Zuschuss durch Förderprogramm „Zukunft Stadtgrün“
Die Machbarkeitsstudie belegt es nun schwarz auf weiß: Der geplante Ilmenausee und angrenzende Ilmenau-Auen in Uelzen sind nicht nur realisierbar, sondern auch mit bis zu 5 Millionen Euro förderfähig. Das zeigten Stadtbaurat Karsten Scheele-Krogull und die Gutachter Helmut Heuer-Jungemann sowie Lars Wellmann jetzt im Bau- und Stadtentwicklungsausschuss auf. Zu der öffentlichen Sitzung waren auch viele Bürgerinnen und Bürger aus Uelzen gekommen.
Nach mehr als fünf Jahren Planung liegen nun endlich belastbare Zahlen und Fakten auf den Tisch. Der Ilmenausee, der gemeinsam mit den Ilmenau-Auen den Stadtkern rund um den Herzogenplatz aufwerten soll, gilt als Leuchtturmprojekt für die Hansestadt und als wichtiger Impuls für die künftige Attraktivität Uelzens. Die Idee stammt vom Ilmenaustadt Uelzen e.V. Der Bürgerverein hat sich zum Ziel gesetzt, Uelzen auf verschiedenen Ebenen langfristig zukunftsfähig zu machen. „Der Ilmenausee als Parklandschaft ist nur ein Baustein im großen Stadtmarketing-Prozess, aber ein wichtiger“, sagt Vereinsvorsitzender Henning Tiedge.
Das Engagement des Vereins ist ein überparteiliches Projekt und wird auch von Unternehmen und Verbänden aus Uelzen wie etwa der Helios-Gruppe, der Volksbank, Hasse & Sohn, dem DRK und vielen anderen unterstützt. Schließlich sind sie es, die bereits heute unmittelbar spüren, was es heißt, im Wettbewerb mit anderen Städten zu konkurrieren. „Für uns als Unternehmen wird es immer schwieriger, Auszubildende und erfahrene Fachkräfte zu finden“, sagt Carsten Mielke, Mitglied im Vorstand der Volksbank Uelzen-Salzwedel eG. „Der Kampf um Talente ist groß und wird nicht einfacher. Darum braucht die Stadt neue Ideen und muss anderen deutlich machen, was sie von Uelzen erwarten dürfen. Das gilt für Freizeit- und Wohnangebote ebenso wie für attraktive Arbeitsplätze.“
DRK-Vorstand lobt Bürgerengagement und mahnt zum Handeln
Auch Heinz Meierhoff, Vorstandsvorsitzender Deutsches Rotes Kreuz Kreisverband Uelzen e.V., unterstützt die Ideen des Ilmenaustadt-Vereins. „Hansestädte haben sich nicht entwickelt durch Stillstand, sondern durch Fortschritt. Daran sollten wir uns in Uelzen erinnern. Das so oft von der Politik eingeforderte bürgerliche Engagement finde ich im Ilmenaustadt e.V. wieder und bemerkenswert. Es ist schließlich auch eine Frage, welche Wohnqualität eine Stadt hat und ob es sich Uelzen leisten kann, innerstädtische Grünflächen zu vernachlässigen.“
Investitionen reduzieren sich erheblich durch Förderung und Einnahmen der Stadt
Die Investitionen in Höhe von rund 8,9 Millionen Euro für das Gesamtprojekt „Ilmenaupark“, das See und Auenlandschaft sowie die Kosten für Straßen-, Brücken- und Stadtmauerarbeiten bereits einschließt, müssten ganzheitlich betrachtet werden, erläuterten die Gutachter. Der durch entsprechend zweckgebundene Mittel förderfähige Teil der Investitionen beläuft sich auf rund 5 Millionen Euro. Für die Stadt Uelzen blieben etwa 3,9 Millionen Euro Eigenanteil. Die Gutachter betonten einmal mehr, dass Gelder aus den Fördertöpfen des Programms „Zukunft Stadtgrün“ ausschließlich für Projekte wie den Ilmenaupark zur Verfügung stünden. „Gehen diese Gelder nicht an Uelzen, machen sich andere Städte fit für die Zukunft“, sagt Henning Tiedge. „Fördertöpfe sind ganz bewusst von der EU über Bund und Land spezifischen Vorhaben zugedacht. Das heißt eben auch, dass diese Gelder nicht für die Schulsanierung, Kindergartenbau oder anderes verwendet werden dürfen.“ Zudem gibt Henning Tiedge zu bedenken, dass der Eigenanteil der Stadt weder auf einen Schlag fällig würde, sondern die Investitionen auf die nächsten Jahre verteilt werden könnten, sodass der städtische Haushalt jährlich in überschaubarem Maße belastet werde. Er gab außerdem zu bedenken, dass sich der Eigenanteil durch Verkäufe städtischer Grundstücke um bis zu 500.000 Euro reduzieren könnte. „Und worüber bisher auch noch niemand gesprochen hat“, wirft Henning Tiedge ein, „ist die Tatsache, dass die Stadt durch die Kaufkraft, die in die Stadt kommt, durch neue Gastronomie-Angebote und Gewerbeansiedlung zusätzliche Einnahmen generiert, etwa durch Grundsteuer und Gewerbesteuer. Diese Gelder können dann wiederum auch Projekten in Schulen oder Kultur zur Verfügung stehen.“
Am 1. Juni entscheidet der Stadtrat in Uelzen, ob die Finanzmittel in Höhe von 35.000 Euro freigegeben werden, um das Projekt „Ilmenaupark“ fortzuschreiben. Dieses sogenannte „Innerstädtisches Wachstums- und Entwicklungskonzept“ ist Voraussetzung, um die entsprechenden Förderanträge stellen zu können. Stadtbaurat Scheele-Krogull ermunterte alle Bürger, sich aktiv in den Prozess einzubringen und Vorschläge für die Auenlandschaft, den Ilmenaupark, zu machen.